Studie

Studie des Leibnitz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)

Gasausstieg birgt Wohlstandspotenzial

Laut einer Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) würde ein Ausstieg aus der Subventionierung fossiler Energieträger weltweit zu mehr Wohlstand und steigenden Steuereinnahmen führen. Etwa ein Drittel aller Länder könnte ihre Klimaziele bereits ohne zusätzliche Maßnahmen wie die CO₂-Bepreisung erreichen. Die häufig angeführten Kosten der Energiewende erweisen sich im Vergleich als marginal.

Denn Gas wird aktuell künstlich erschwinglich gehalten. Sowohl explizite als auch implizite Subventionen sorgen dafür, dass die tatsächlichen Kosten für Verbraucherinnen und Verbraucher gedämpft werden. So übernehmen Staaten beispielsweise einen Teil der Versorgungskosten oder greifen regulierend in den Markt ein. Alternative Energieträger werden gleichzeitig durch steuerliche Belastungen und regulatorische Hürden künstlich verteuert – wie die aktuelle Debatte um die Stromsteuer in Deutschland eindrücklich zeigt.

Fossile Brennstoffe zählen weiterhin zu den am stärksten subventionierten Energieträgern weltweit. Die Dimension fossiler Subventionen ist immens. Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) machen direkte Subventionen etwa 1,3 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts aus. Rechnet man die indirekten Subventionen hinzu – etwa durch das Nicht-Einpreisen externer Kosten wie Umwelt- und Gesundheitsschäden – steigt der Anteil auf 5,8 %. Insgesamt summieren sich die weltweiten Erdgassubventionen damit auf rund sechs Billionen US-Dollar.

Das Ausschleichen fossiler Energieträger würde also ungeheure Geldbeträge freimachen. Laut Studie könnten Staaten im Schnitt 4,9 Prozent des gesamten Konsums als zusätzliche Steuereinnahmen erzielen – regional schwankend zwischen 1,8 Prozent und 16,2 Prozent. Gleichzeitig würden geringere Umwelt- und Gesundheitskosten sowie vermiedene Klimaschäden langfristig wirtschaftliche Vorteile bringen.